Horst Ademeit

1937 - 2010

„Nur noch eine Frage der Zeit, wann ich Sie auf frischer Tat ertappen – lassen – werde!“Horst Ademeit
  • ohne Titel, 10.05.1993, Polaroid bearbeitet, 11 x 9 cm
  • ohne Titel, 21.12.1992, Polaroid bearbeitet, 11 x 9 cm
  • ohne Titel, 11.02.1998, Polaroid bearbeitet, 11 x 9 cm
  • ohne Titel, 03.11.1992, Polaroid bearbeitet, 11 x 9 cm
  • ohne Titel, 06.04.1992, Polaroid bearbeitet, 11 x 9 cm
  • ohne Titel, 26.07.1993, Polaroid bearbeitet, 11 x 9 cm
  • ohne Titel, 08.02.1994, Polaroid bearbeitet, 11 x 9 cm
  • ohne Titel, 24.08.1993, Polaroid bearbeitet, 11 x 9 cm
  • ohne Titel, 05.08.1993, Polaroid bearbeitet, 11 x 9 cm
  • ohne Titel, 10.05.1994, Polaroid bearbeitet, 11 x 9 cm
  • ohne Titel, 09.12.1993, Polaroid bearbeitet, 11 x 9 cm
  • 300, 04.08.1991, Polaroid bearbeitet, 11 x 9 cm
  • 895, 21.03.1993, Polaroid bearbeitet, 11 x 9 cm
  • 900, 26.03.1993, Polaroid bearbeitet, 11 x 9 cm
  • 903, 29.06.1993, Polaroid bearbeitet, 11 x 9 cm
  • 965, 30.05.1993, Polaroid bearbeitet, 11 x 9 cm
  • 1123, 04.11.1993, Polaroid bearbeitet, 11 x 9 cm
  • 3541, 15.11.1998, Polaroid bearbeitet, 11 x 9 cm
  • 4141, 17.07.2000, Polaroid bearbeitet, 11 x 9 cm
  • 4162, 07.08.2000, Polaroid bearbeitet, 11 x 9 cm
  • 5601, 04.03.2003, Polaroid bearbeitet, 11 x 9 cm
  • 5706, 17.06.2003, Polaroid bearbeitet, 11 x 9 cm
  • 5711, 22.06.2003, Polaroid bearbeitet, 11 x 9 cmm
  • ohne Titel, 2003, Mischtechnik auf Papier, 17,5 x 14,5 cm
  • ohne Titel, Mischtechnik auf Papier, 18 x 14,5 cm

Die letzten 40 Jahre seines Lebens widmete sich Horst Ademeit der Dokumentation des schädlichen Einflusses von Kältestrahlen auf sich und sein Umfeld. Mit Hilfe der Polaroidfotografie, analogen und digitalen Fotografie sicherte er das Material seiner täglichen Beobachtungen. Auf den weißen Rahmen der Polaroids beschreibt Ademeit Gerüche, Geräusche und die Atmosphäre der aufgezeichneten Situation.

Die Oberservationsbilder dokumentieren die Wirkungskraft der bedrohlichen Macht in seiner unmittelbaren Lebensumgebung: Sie zeigen Baustellenarbeiten, stehen gelassene Fahrräder, Ansammlungen von Abfällen und Ölflecken. Auch das Verhalten der Spinnen und Fruchtfliegen sowie der Schildkröten und Schwalben im Garten wird fortlaufend aufgezeichnet. Akribisch hält er das jeweilige Datum der Beobachtung, oft über Monate hinweg, auf den Polaroids fest. Auf den Tagesbildern arrangierte Ademeit neben der aktuellen Schlagzeile der BILD-Zeitung, Messgeräte, Briefe und Lebensmittel. Jedes einzelne der mehreren tausend Tagesbildern ist nummeriert, datiert und mit seiner kaum leserlichen Miniaturschrift versehen.

Um die Belastung durch die Kältestrahlen exakter berechnen zu können, setzte Ademeit zudem ein Arsenal an Messinstrumenten (Geigerzähler, Thermometer, Luxmeter etc.) ein und entwickelte eigene Methoden, wie die Messung der Ausdehnung eines Spaltes in der Platte seines Holztisches, zur Bestimmung von Temperaturschwankung. Detaillierte Notizen finden sich auch in zahlreichen, eng beschrifteten Leporellos. Neben den fotografischen und schriftlichen Zeugnissen drechselte Ademeit hunderte Kügelchen aus verschiedensten Hölzern, welche ihm, am eigenen Körper platziert, zur Abwehr der Kältestrählen dienten. Seit 1999 arbeitete Horst Ademeit auch mit Digitalkameras und notierte seine Beobachtungen auf separaten Textblättern.

Ademeit entwickelte ein komplexes Aufzeichnungssystem zur Dokumentation der Kältestrahlen, in dem wiederkehrende Motive und Beschreibungen feste Bezugsgrößen bilden. Die Notwendigkeit des Aufzeichnens und die konsequente Logik seines Systems erforderten dabei eine zwangsläufige Routine, die seinen gesamten Tagesablauf bestimmte.