Blalla W. Hallmann

1941 - 1997

  • Dans les monts de Pommerol, 1989, Acryl auf Leinwand, 29,5 x 23,8 cm
  • A bientot mon amie, 1989, Acryl auf Leinwand, 29.5 x 23.8 cm
  • Reflexions melancholique a Amerique latin, 1989, Acryl auf Leinwand, 29.5 x 23.8 cm
  • Reve mysterieux de Pommerol, 1989, Acryl auf Leinwand, 29.5 x 23.5 cm
  • Paques, ou monrhume a Pommerol, 1989, Acryl auf Leinwand, 23.8 x 29.5 cm
  • Die Begegnung, 1990, Acryl auf Glas, 29 x 20 cm
  • Die Irrefalle, 1991, Acryl auf Glas, 29 x 20 cm

Der ursprünglich aus Schlesien stammende Blalla W. Hallmann, Jahrgang 1941, entwickelt schon als Jugendlicher, unter Anregung eines Malers seine zeichnerischen Fähigkeiten. Nach einem einjährigen Probestudium an der Kunstakademie Düsseldorf als Sechzehnjähriger beginnt er eine Lehre als Maler und Anstreicher und schließt später ein Kunststudium in Nürnberg ab. Ende der 1960er Jahre geht Hallmann für mehrere Jahre nach San Francisco, wo er den Underground-Zeichner Robert Crumb kennen lernt und einer Lehrtätigkeit an der Universität von Kalifornien nachgeht. Blallas Arbeiten, die ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Kinderzeichnungen, Ikone, und Akademie aufweisen, zeigen gleichwertig die Motive einer heilen und doch abgründigen Welt. Zyklen über Geburt, Folter- und Leichenkammern finden sich ebenso, wie phantastische Wesen und parodistische Elemente der Kunstgeschichte.
In den 80er Jahren zeigen seine sogenannten „Horrorbilder“ Weltbilder aus KZ-Horror, Inquisition, Bigotterie und rosa überwölktem Voralpenland. In den 90er Jahren arbeitet er vorwiegend mit schwarzem Hintergrund.

Nachdem er schon als Jugendlicher unter Anregung eines Malers seine zeichnerischen Fähigkeiten entwickelt, wird er 1957 als Sechzehnjähriger zum Probestudium an der Kunstakademie Düsseldorf aufgenommen. Nach diesem Probejahr beginnt er eine Lehre als Maler und Anstreicher.
1960 kommt er an die Kunstakademie in Nürnberg, wo man ihn wegen seiner unakademischen Bilder den Namen Blalla verpasst. Auf einer Parisreise Anfang der 60er Jahre wird er in seiner Ansicht bestärkt, dass Kunst eher bei den sogenannten Naiven zu finden ist, als im akademischen Lager. Zweiundzwanzigjährig schläft er erstmals mit einer Frau. Nach beendetem Kunststudium gründet Hallmann mit Studienkollegen im Frühjahr 1965 ein Wandertheater, aus dem später das „Hoffmanns Comic- Theater“ wird. 1967 geht er für mehrere Jahre nach San Francisco, wo er unter anderen den Underground-Zeichner Robert Cromb kennenlernt, einschneidende Erfahrung mit Drogen macht und einer Lehrtätigkeit an der Universität von Kalifornien nachgeht. 1969 kehrt er nach Deutschland zurück. Völlig aus dem Tritt gekommen, verbringt er einige Monate in einer psychiatrischen Anstalt. In den folgenden Jahren bleibt er trotz zwischenzeitlichen Aktivitäten an der „Kunstfront“ in seiner Verzweiflung zwischen Psychopharmaka und Psychiatrieaufenthalten gefangen. Tabletten und Alkohol, Selbstmordversuche begleiten sein künstlerisches Arbeiten, in dem es ebenso wenig Normalität gibt wie in seinem gelebten Leben. Nach zahlreichen Umzügen beginnt er Anfang der 1980er Jahre sich in sogenannten „Horrorbildern“ seinen Ekel von der Menschheit von der Seele zu malen. 1982 zieht er nach Brühl, 1984 nach Köln. Dort, im Boom der Neuen Wilden Malerei, findet auch seine eigenwillig drastische Malerei breite Anerkennung. Wilder als die Wilden und zugleich malerisch sorgfältiger bleibt er allerdings ein künstlerischer Außenseiter. 1992 verlässt er Köln. Er versucht in Berlin Fuß zu fassen, um dann 1994 nach Windsbach bei Ansbach zu ziehen, wo er 1997 im Alter von 56 Jahren stirbt.

Jürgen Kisters